BTHVN on Tour
BTHVN on Tour: Warum ist Beethovens Piano nicht sein Piano?
Die Nachbildung des in Großbritannien hergestellten Broadwood-Instruments aus dem 19. Jahrhundert, das in den USA ausgestellt wird, wurde jedoch tatsächlich nie von Beethoven selbst gespielt. Es ist eine 1:1-Nachbildung des Pianoforte des deutschen Komponisten, das im Jahr 2013 von dem angesehenen belgischen Piano- und Cembalo-Restaurierer Chris Maene rekonstruiert wurde.
Wundervolle Musik auf einer bemerkenswerten Nachbildung
Das detaillierte, handgefertigte Piano war Teil eines einmaligen musikalischen Interludes in der Steinway Hall. Neben der Ausstellung 'BTHVN on Tour' bot das Chelsea Music Festival auch eine exklusive Darbietung des amerikanischen Pianisten Robert Fleitz, die Teil der offiziellen Eröffnungsfeier der Ausstellung war. Er spielte Werke von Clara Schumann, einer weiteren Legende der klassischen Musik, die wie Beethoven in Bonn lebte.
"Wir beglückwünschen das Beethoven-Haus Bonn und DHL zu dieser weltweiten Wanderausstellung", sagten Melinda Lee Masur und Ken-David Masur (s. unten), die künstlerischen Direktoren des Chelsea Music Festival. "Sie verbreitet Begeisterung rund um Beethoven kurz vor seinem 250. Geburtstag im Jahr 2020. Dann werden auch wir beim Chelsea Music Festival sein Vermächtnis über darstellende, bildliche und kulinarische Künste erkunden."
Eine Antiquität zu gebrechlich für den Transport
Nach Beethovens Tod wurde sein Original-Broadwood-Piano aus dem Jahr 1817 als Geschenk an den berühmten Pianisten und Komponisten Franz Lizst überreicht. Auf diesem Modell beruht die Nachbildung von Maene, die von Europa nach New York transportiert wurde. Lizst hinterließ das Instrument seinerseits dem ungarischen Nationalmuseum in Budapest, wo es noch heute steht.
Die moderne Reproduktion des Pianoforte von Broadwood wurde als Teil der Ausstellung 'BTHVN on Tour' nach New York transportiert. Das mehr als zwei Jahrhunderte alte "Graf" Original-Piano des Komponisten wäre zu gebrechlich für den Transport gewesen. Experten entschieden, dass die Transportbedingungen, besonders in Umgebungen, in denen die Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht adäquat kontrolliert werden können, zu irreparablen Schäden hätten führen können.
Internationale Logistikerfahrung von DHL zahlt sich aus
Unabhängig vom Alter eines Musikinstruments oder dessen Einsatzzweck schreibt das Übereinkommen über den internationalen Handel, auch als Washington Agreement bekannt, strikte Regeln für den Import oder Export von Gegenständen vor, die aus bedrohten Tier- oder Pflanzenarten hergestellt wurden. Dazu gehören unter anderem der Transport von Pianos mit Klaviertastaturen, die mit echten Elfenbeintasten ausgestattet sind oder aus Holz gefertigt wurden, das von gefährdeten Baumarten stammt. Da die Broadwood-Nachbildung von "Maene" eine exakte Nachbildung aus einer vergangenen, weniger umweltfreundlichen Zeit ist, hätten die amerikanischen Zollbeamten Fragen aufwerfen können, die zu Verzögerungen hätten führen können.
In solchen Situationen erweisen sich die Kompetenz und Erfahrung der Spezialisten von DHL Trade Fair & Exhibitions (TFE) als wertvoll. Dank der sorgfältigen Vorbereitung seines TFE-Kollegen Benedikt Noorman, dem Transportmanager bei DHL für die Ausstellung 'BTHVN on Tour', hatte Hans Gregor Klammer keinerlei Schwierigkeiten oder Verzögerungen zu verzeichnen, als die Piano-Replika beim Zoll am Kennedy Airport in New York ankam.
Transportsorgen im Jahr 1817
Schon der erste Transport des ursprünglichen Pianos von London nach Wien brachte unerwartete Schwierigkeiten mit sich, obwohl diese vor allem finanzieller Natur waren. Dr. Julia Ronge, Kuratorin des Beethoven-Hauses in Bonn, erklärt, dass der Hersteller des Instruments den renommiertesten Meisterkomponisten Europas mit dem Geschenk überraschen wollte. Dazu gehörte auch eine Plakette mit der Beschriftung: "Hoc Instrumentum est Thomae Broadwood (Londrini) donum propter ingenium illustrissime Beethoven." (Dieses Instrument ist ein Geschenk von Thomas Broadwood aus London an den großen Beethoven.)
Broadwood wusste jedoch nichts über die extrem hohen Einfuhr- und Zollabgaben, die Österreich auf Luxusgegenstände erhob, die im Ausland hergestellt wurden. Nur durch einen Eingriff von Kaiser Franz II. im Jahr 1818 erhielt Beethoven schlussendlich die Lieferung des in England gefertigten Musikinstruments - ganz ohne Zollabgaben - ein ganzes Jahr nachdem dessen langer Transport von London über Triest nach Wien begonnen hatte.
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