BTHVN on Tour
"Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Innovationen in der Kunst und der Technologie"
Es ist Anfang April, ein ganz besonderer Abend in Berlin. "BTHVN on Tour - Delivered by DHL" erhält die einzigartige Gelegenheit, um zu demonstrieren, dass die Magie einer Wanderausstellung perfekt ins digitale Zeitalter der Moderne passt. DHL und die IDAGIO, eine Streamingplattform für klassische Musik, präsentieren gemeinsam das Live-Stream-Event 'IDAGIO Tech meets Culture - Delivered by DHL'. Eine Ode an das musikalische Genie Ludwig van Beethoven. Als Eröffnung diente eine exklusive Darbietung des Gewandhaus-Quartetts mit einer Auswahl von Beethovens Streichquartetten für ein geladenes Live-Publikum. Anschließend kam es zu einer fesselnden und informativen Diskussion mit der bekannten deutschen Journalistin Inge Kloepfer. Das Thema: der Pioniergeist von Ludwig van Beethoven und die Innovationen, die er in der Welt der klassischen Musik vorangetrieben hat.
IDAGIO - ein neuer Weg, um klassische Musik per Online-Musik-Stream zu genießen
Auf der Bühne waren Vertreter von den vier Eckpfeilern für die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 250. Geburtstag Beethovens zu Gast. Als langjähriger, erfahrener und vertrauenswürdiger Logistikpartner des Gewandhausorchesters Leipzig ist DHL für den Transport von sieben Tonnen unschätzbarer und unersetzlicher historischer Gegenstände aus dem Beethoven-Haus in Bonn verantwortlich. Diese werden in den kommenden beiden Jahren zu mehr als zehn Veranstaltungsorten der klassischen Musikszene auf vier Kontinenten transportiert.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion vertrat Arjan Sissing, Head of Brand Marketing, die Deutsche Post DHL Group. Die Teilnehmer komplettierten Professor Andreas Schulz, Direktor des Gewandhauses, Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses in Bonn und Till Janczukowicz, Gründer und Geschäftsführer von IDAGIO.
Im Zuge der Diskussion über die veränderten Medien-Konsumgewohnheiten der Menschen fragte Inge Kloepfer die Teilnehmer, welche Konzepte für Innovation und Unterbrechung sie in der Kultur sehen. Sie fragte: 1819 schrieb Beethoven einen Brief an den Erzherzog Rudolph, in dem er sagte: "Kunst stellt uns vor die Herausforderung, niemals still zu stehen". Was bedeutet das für uns heute?
"Ich denke, es ist Innovation. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen der Innovation in der Kunst und in der Technologie. Es stellt eine Herausforderung an die Vergangenheit und zwingt uns gleichzeitig dazu, daraus zu lernen", antwortete Till Janczukowicz von IDAGIO. "Heute kommen Innovationen von der Technologie. Ich glaube, dass Beethoven diese Entwicklung gefallen hätte, denn es gibt dem Einzelnen die Macht. Sehen wir uns doch die Gesellschaft an: heutzutage ist alles transparent, dadurch kann man die Menschen nicht mehr so einfach hinters Licht führen."
"Bis vor zehn Jahren war ich mit Blick auf die Musik der Technologie eher abgeneigt", gab er zu. "Ich glaubte, dass man ein Konzert live erleben sollte, um die ganze Kommunikation zwischen den Musikern und dem Publikum zu erreichen. Dann war ich in San Francisco und bin zum ersten Mal Uber gefahren. Ich fragte den Fahrer, warum er Uber- und nicht Taxi-Fahrer ist. Seine Antwort lautete: "Dadurch kann ich mein Geschäft so lenken, wie ich es will." Das ist eine Art der Befreiung. "Genau das ermöglichen Onlineplattformen. Sie verbinden Angebot und Nachfrage auf eine gänzlich neue Art und Weise. So werden die Märkte auf eine sehr kraftvolle Weise verändert - im positiven wie im negativen Sinne."
Malte Boecker vom Beethoven-Haus-Bonn fügte hinzu: "Wir hatten im Beethoven-Haus eine Diskussion darüber, wer der Beethoven der Gegenwart sein könnte und ich würde wetten, dass es niemand ist, der sich als ein seriöser klassischer Komponist ansieht. Es wäre jemand, der die Art und Weise, wie wir Musik hören revolutioniert. Ich ziehe gerne einen Vergleich dazu, wie David Bowie die Popmusik neuerfunden hat."
Gewandhausorchester und Beethoven
DHL ist seit vielen Jahren Partner des Gewandhausorchesters - dem größten professionellen Orchesters der Welt - und erfüllt dessen hohe logistischen Ansprüche und Wünsche. Dieses spezialisierte Know-how ist ein wichtiger Grund dafür, warum das Beethoven-Haus Bonn sich dazu entschieden hat, bei 'BTHVN on Tour' ebenfalls mit DHL zusammenzuarbeiten. Inge Kloepfer merkte an, dass das Leipziger Gewandhausorchester eine beeindruckende Tradition mit dem Thema Beethoven vorzuweisen hat. Sie fragte Andreas Schulz, warum Beethoven noch heute als zeitgemäß angesehen wird und ganz besonders, warum sein Orchester noch immer die Werke des großen Komponisten spielt?
"Das Gewandhausorchester spielte in der Saison 1825/26 den ersten Beethoven-Zyklus der Welt, als Beethoven noch gelebt hat", sagte Schulz voller Stolz. "Seitdem hat jeder Gewandhausorchester Kapellmeister alle zwei bis drei Jahre jede von Beethovens Symphonien und alle seine Streichquartette gespielt. Es gehört also quasi zu unserer DNS. Die Mitglieder des Orchesters werden niemals müde, seine Werke zu spielen. Es gibt immer etwas Neues, das man entdecken kann - neue Aspekte, neue Interpretationen, sowohl für die Musiker als auch das Publikum. Es ist nie ein Standardrepertoire. Beethoven war schon immer ein Fixpunkt in der künstlerischen Planung des Orchesters und ist für das Gewandhausorchester noch immer relevant. Schließlich ist es unsere Tradition, die wir auch in Zukunft fortsetzen möchten."
Um ein neues und jüngeres Publikum für seine Beethoven-Konzerte anzusprechen, hat das Gewandhausorchester laut Andreas Schulz zwei Hauptaspekte ausgemacht. Dieser Ansatz soll klassische Musik attraktiv halten und seine Wichtigkeit demonstrieren.
"Der erste Aspekt ist, was wir zusätzlich zum Konzert selbst anbieten, bei dem die Musiker ihr Repertoire zum Besten geben", sagte er. "So bieten wir zum Beispiel eine Einführung in die Werke an, die wir spielen, oder Geschichten, die einen Zusammenhang für die Stücke erstellen - über den Komponisten, seine Arbeit, sein Leben, die Musiker, etc. Der zweite Aspekt ist, wie wir Beethoven auf eine neue und fordernde Art und Weise darstellen können und nicht nur seine Symphonien spielen. Beispielsweise hat unser Kapellmeister Andris Nelsons entschieden, dass wir in der nächsten Saison eine Kombination aus den Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Beethoven präsentieren."
"Wir alle wissen, dass Beethovens neunte Symphonie mit drei Sätzen orchestraler Musik beginnt, bevor der Chor und die vier Solisten einsteigen. Wenn wir uns dann Mendelssohns zweite Symphonie ansehen, die Cantata, dann erkennen wir, dass diese auf die gleiche Weise komponiert wurde", erklärt Schulz. "Das ist wichtig, weil wir Leuten, die sonst kein Konzert des Gewandhausorchesters besuchen würden, die Gelegenheit geben müssen, etwas zu entdecken, was sie noch nicht kennen. Das Orchester hat bereits 12,500 Abonnenten, aber wir wissen, dass die meisten von ihnen 60 Jahre oder älter sind. Wir arbeiten also daran, ein jüngeres Publikum anzuziehen, indem wir interessante Geschichten über die Musik und ihre Komponisten erzählen - dies ist wichtig für sie und ihr Leben."
"Wir brauchen diese Musik auf Mobiltelefonen"
In unserer modernen digitalen Welt werden wir ständig mit tausenden von Alternativen überflutet, wie wir unsere Zeit verbringen können. Sie alle kämpfen um unsere Aufmerksamkeit. Inge Kloepfer schloss die Diskussion mit einer etwas kontroversen Frage an Till Janczukowicz ab: Wie kann Beethoven nur mit "Breaking Bad" konkurrieren?
"Für mich lautet die Frage: 'Was ist unsere Aufgabe?' Leute wie wir, denen die Musik am Herzen liegt, weil sie unsterblich ist", antwortete der CEO von IDAGIO. "Ich frage mich selbst, wie wir mit dieser Situation in einer Zeit umgehen, in der alles sich ständig und rasch verändert. Wie können wir uns da daran erinnern, welche Bedeutung Zeit zu Beethovens Lebzeiten hatte? Damals wurde Zeit gänzlich anders erlebt und die Kommunikation war ganz anders als heute."
"Mit IDAGIO bringen wir klassische Musik in diese neue Umgebung. Es mag vielleicht wie ein Marketingslogan klingen, aber wir glauben, dass die Antwort lautet: jedes Mobiltelefon in eine klassische Musiksammlung zu verwandeln", sagte Janczukowicz. "Über den digitalen Weg bringen wir die Musik von Beethoven Menschen in 180 Ländern so nah wie möglich. In diesem Fall liefert die Technologie die Chance und die Musik erledigt den Rest. Klassische Musik war weltweit noch nie so beliebt. Es ist keine Content-Krise, es ist eine Frage dessen, wie man die Verpackung gestalten soll. Ich habe dazu einen schönen Vergleich gehört: Wenn man die Zeitungsbranche retten möchte, muss man das Wort 'Papier' entfernen. Ein berühmter klassischer Musiker aus Asien hat mir kürzlich gesagt: 'Wir müssen diese Musik auf Mobiltelefone bringen. Ich kann die junge Generation nicht erreichen, wenn ich diese Werkzeuge nicht nutzen kann."
Es war beinahe unvermeidlich, dass auch die Frage danach gestellt wurde, wie relevant Beethoven in unserer modernen Welt ist. Arjan Sissing von der DPDHL Group hegte daran absolut keine Zweifel: "Beethoven und DHL sind Beispiele für 'Marken', die grenzenlos sind, keine Grenzen kennen und sich als Schlüssel zum Erfolg auf Innovationen verlassen", sagte er ohne zu zögern. "Das lässt sich schon allein daran erkennen, wie wir den Transport dieser unschätzbaren und unersetzlichen Beethoven Ausstellungsstücke abhandeln. Wir überwachen sie mit Smart Sensoren und GPS Live-Trackingsystemen. Selbst wenn einige Leute klassische Musik als eine Nische ansehen, Beethoven ist ein richtig großer Global Player."
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